Über 600 Euro Kapitalerträge: Top Start in die Dividendensaison (Rückblick April 2023)
Über 600 Euro Kapitalerträge: Top Start in die Dividendensaison (Rückblick April 2023)

Über 600 Euro Kapitalerträge: Top Start in die Dividendensaison (Rückblick April 2023)

Während ich im April irgendwo in der Wüste auf Dromedaren in den Sonnenuntergang geritten bin, trudelten die ersten großen Dividendenzahlungen aus meinem Home-Bias-Depot ein.

Ja, auf das Home-Bias-Depot kommen wir gleich zu sprechen. Wenn Du meinen Weg von Anfang an mitverfolgt hast, kennst Du die Problematik mit meinen ersten Aktien, die ich 2015 bis 2018 gekauft habe. Aber auch, wenn sie ein massives Klumpenrisiko bedeuten, versüßen sie mir zumindest mein Frühjahr mit ihren jährlichen Dividendenzahlungen.

Und ganz ehrlich: Es war großartig, sich 0 kümmern zu müssen, während bald die Hälfte meiner für die Finanzielle Freiheit errechneten Beträge direkt auf dem Konto gelandet sind.

Aber nun der Reihe nach.

+ Sparquote April 2023: 82,7 %
+ Rich-Bitch-Status: 36,1 %
+ passive Einkünfte aus Dividenden und Zinsen: 613,21 Euro

Aktien & ETFs

Aktueller Stand: 79,5 % des Gesamtvermögens in Aktien und ETFs

Während ich zumindest einen leichten Kursanstieg bei meinem Portfolio verzeichnen konnte und diesen Monat einmal keine Aktien jenseits der Sparpläne gekauft habe, durfte ich mich in erster Linie über den ersten größeren Dividendenregen freuen.

Das späte Frühjahr ist ja bekanntlich die schönste Jahreszeit für jeden, der oder die einen guten Packen deutscher Dividendenaktien im Gepäck hat. Ergo: Einmal jährlich wird ausbezahlt, und die Dividendensaison geht für mich so richtig los! Schöner sind nur noch die darauffolgenden zwei Monate – hier dürfte es sogar bis zu vierstellige Dividenden geben. Aber für den Moment ist es auch schon sehr erfreulich, was der April eingebracht hat. Das sind die Monate, in denen ich sehr happy bin, den einen oder anderen soliden deutschen Wert im Depot zu haben.

Ganze 468,62 Euro haben sich so an Dividenden im April aufsummiert – und zwar von:

Brutto-Dividenden im April 2023
 Screenshot DivvyDiary: Meine Bruttodividenden im April 2023
  • Telekom
  • Realty Income
  • LTC
  • Volvo B
  • Orion Office REIT
  • Villeroy & Boch

Villeroy & Boch und Volvo habe ich noch nicht lange im Portfolio – sie zahlen sich aber schon ordentlich aus. Und auch auf den deutschen Dividenden-Klassiker Telekom war wieder Verlass. Auch, wenn die Eltern bei der Telekom natürlich das kalte Grausen bekommen. Genau diese Aktie war es, die zahlreiche deutsche Familien in der Vergangenheit einen guten Teil der Ersparnisse gekostet und ihnen jeden Spaß an Börseninvestments verdorben hat.

Meine ETF-Sparpläne bei der Onvista-Bank* habe ich – im Sinne der Dividendenstrategie – etwas angepasst und den klassischen All World zum Vanguard High Dividend geändert. Dieser wird – genauso wie die bisherigen Sparpläne für Einzelaktien – nun bei Trade Republic* bespart.

Der EM-ETF läuft erstmal regulär weiter. Allerdings steht für mich hier ein dickes Fragezeichen dahinter. Der EM performt schon lange bei weitem nicht so solide wie sein großer Bruder. Für mich stellt ich daher die Frage, ob ich überhaupt in Zukunft so stark in diese Position einzahlen möchte. Vielleicht müssen sich die Emerging Markets erst noch ein wenig sammeln, bevor sie sich lohnen. Da bleibe ich dann vielleicht lieber bei einem Fokus auf dem All World in der Dividendenvariante, statt ewig zu warten, ob sich das Who-is-Who der Entwicklungsländer irgendwann rentiert.

Obendrauf kamen wieder Depotzinsen bei Trade Republic* in Höhe von 10,25 Euro. Zugegeben: Seit es sogar auf liquide Mittel im Depot Zinsen gibt, ist ein bisschen der Druck raus, ständig die Cashquote möglichst gering zu halten. Das tut jetzt einfach nicht mehr so weh wie in den zinsfreien Zeiten – aber ist natürlich kein Grund, jetzt mit dem großen Cash-Horten anzufangen.

Die saftigen 4 Prozent, die Trade Republic auf bis zu 50.000 Euro liqiuide Mittel im Depot bezahlt, nehme ich in jedem Fall sehr gerne mit. In der Hoffnung, dass diese Traumzinsen noch eine Zeitlang gehalten werden und nicht innerhalb eines halben Jahres auf Null-Komma-irgendwas reduziert werden … Einige Banken haben ein solches Vorgehen ja schon angekündigt, aber ich habe die Hoffnung, dass die Neobroker die Gunst der Stunde nutzen, um mit solchen Aktionen ihre Investoren zu halten und neue zu locken. Und am Ende: Ob Werbemaßnahme oder nicht – Hauptsache, es rentiert sich auch für die treuen Bestandskunden!

Um diese Zinsen einzusammeln, transferiere ich gerade vom einen oder anderen Tagesgeldkonto die liquiden Mittel in das besser rentierende Depot. Wo das Geld nun herumliegt, ist nur eine Frage von 1-2 Tagen Verzögerung, sollte ich doch kurzfristig zugreifen wollen. Und seien wir ehrlich: Sollte Corona-Krise Teil Zwei vor der Türe stehen, habe ich das Geld lieber schon direkt im Depot und kann schnell reagieren, statt es erst aufwändig überweisen zu müssen. Das hatten wir schonmal, als wir während der ersten Lockdowns in Neuseeland gestrandet sind und die Brokerunterlagen nicht greifbar waren. So eine Situation rauche ich also nicht nochmal.

P2P & Crowdinvesting

Aktueller Stand: 10,8 % des Gesamtvermögens in P2P und Crowdinvesting

Saftige 124,34 Euro an Zinszahlungen aus meinen P2P-Investments habe ich im April erhalten. Nicht schlecht! Allerdings gehen die Zinszahlungen bei Estateguru zunehmend zurück, was den vielen Ausfällen zuzuordnen ist: Wenn ein Kredit ausfällt, wird zwar mit den hinterlegten Sicherheiten versucht, das Ursprungsinvestment wiederherzustellen – und das bisher sehr erfolgreich. Aber die Zinszahlungen fallen eben aus, sobald ein Kredit in Einholung ist. Und das macht sich hier und da natürlich bemerkbar, wenn nur mehr versucht werden kann, den Schaden zu begrenzen und nichts vom Ursprunginvestment zu verlieren statt fleißig das investierte Kapital wachsen zu lassen.

P2P macht insgesamt bei weitem nicht mehr so viel Freude wie noch vor 1-2 Jahren und ich habe inzwischen auch meinen Autoinvest bei ein paar der Plattformen gestoppt. Ganz aufhören werde ich mit P2P sicherlich nicht, aber es noch stärker auf den Prüfstand stellen. Vor einem weiteren Scamfall wie bei Grupeer habe ich schließlich keine Sorgen, dafür hat sich zu viel (Positives) an den Regulierungen getan und bei den Plattformen, auf die ich mich inzwischen konzentriert habe, bin ich auch bester Dinge, dass sie bestehen bleiben und ihre inzwischen jahrelange Expertise für uns Investoren einzusetzen wissen.

Aber Kredit- und damit Zinsausfälle schaden eben der Rendite, und genau das will bei solchen Hochrisikoinvestments vermieden werden.

Mein P2P-Portfolio, gestaffelt nach meinen stärksten Zinszahlern

  1. Estateguru*
  2. Bondora G&G*
  3. Viainvest*
  4. Peerberry*
  5. Robocash*

Passives Einkommen im April 2023

Meine Einkünfte „nebenher“, für die ich nicht weiter aktiv werden musste, summierten sich im April auf 613,21 Euro aus Kapitalerträgen. Das ist mehr als ein Minijob und deckt nicht nur meinen Mietanteil (warm) ab, sondern spendiert mir auch noch einen guten Teil unserer Lebensmitteleinkäufe. Sollte in nicht allzu ferner Zukunft jeder Monat laufen wie dieser April, wäre ich ganz klar auf einem superschönen Weg in Richtung Finanzielle Unabhängigkeit.

Zur Erinnerung: Das Overall-Ziel sind 1.500 Euro Kapitalerträge (netto) pro Monat, damit ich ein bisschen mehr als meine Grund- und Freizeitkosten mit dem passiven Einkommen abdecken könnte. Damit müsste ich genug Puffer haben, um auch mal eine Zeitlang nicht arbeiten zu müssen, wenn ich meinen Fokus auf andere Lebensbereiche legen möchte – z. B. die Unterstützung des Pflegefalls in der Familie oder schlicht mit dem Hund durch die Landschaft laufen.

Im Vergleich zum April 2022 habe ich die passiven Einnahmen schön gesteigert – so darf es gerne weitergehen.

Aber ein zusätzliches Ass habe ich noch im Ärmel, das diesen oben angesprochenen Puffer weiter erhöht: Zu den ganzen passiven Einkünften, die ich mir jetzt im Laufe der Jahre aufbauen, kommen niedrige dreistellige Beträge aus meinen Buchverkäufen. Denn: Konsumfasten für Anfänger* ist nach wie vor ordentlich gefragt, was ich bei einem solchen Nischenthema nicht auf Dauer erwartet hätte.

Über 750 Exemplare habe ich seit der Publikation im August 2021 verkauft, und da ich bei KDP einen ordentlichen Anteil am Gewinn erhalte, kommt aktuell jeden Monat ein nennenswerter Betrag für mich herum. Die Vorleistung rund um die Buchpublikation hat sich also mehr als gelohnt!

Fast 83 % Sparquote trotz Marokko-Reise

Ehrlich überrascht hat mich, dass ich trotz unserer Marokko-Reise im April, bei der wir nicht auf das kleinste Bisschen verzichtet haben, eine Sparquote von über 80 Prozent verzeichnen durfte.

Klar, einen Teil der Reise (Flüge, Wüstentour, ein Teil der Unterkünfte) hatte ich schon in den Vormonaten bezahlt. Wenn Du mir schon ein bisschen länger folgst, kennst Du meine Vorliebe für das Planen und Organisieren von Reisen 🙂

Aber es ist einfach ein nettes Gefühl, mit den genialsten Erinnerungen im Gepäck zurückzukommen, sich gerade eine wunderbare Zeit mit lieben Menschen gemacht zu haben, und trotzdem ist die Sparquote dank des Dividendenregens, hoher Gesamteinkünfte und sonst eigentlich fast keinen weiteren Ausgaben wirklich ansehnlich und definitiv überdurchschnittlich. Auch daran gewöhne ich mich gerne!

Gleichzeitig ist mir natürlich bewusst, dass das nicht der Normalfall ist und eine Sparquote jenseits der 80 Prozent für viele Menschen fast nicht zu erreichen ist. Genau dafür habe ich meine Einnahmen neben meinem Angestelltenverhältnis immer weiter ausgebaut, um mir eben bedenkenlos solche Erlebnisse leisten zu können, ohne mir gleich Sorgen um den Vermögensaufbau machen zu müssen.

Für mich sind Reisen immer noch die besten und nachhaltigsten Ausgaben von allen. Ich freue mich schon jetzt darauf, an trüben Wintertagen durch die Bilder zu schauen und mich zurückzubeamen in die unvergessliche Nacht in der Wüste mitten im Nirgendwo, mit Sternschnuppen über uns und den Füßen im warmen Sahara-Sand. Wenn ich schon Geld ausgebe, dann lieber für solche Momente, die mir niemand mehr nehmen kann, als für irgendwelche Sachen, die eine Halbwertszeit haben.

Hier ein paar Impressionen, solange es noch keinen Artikel über die Marokko-Reise inkl. Spartipps gibt (coming soon!):

Wie lief der April bei dir? Ich freu mich drauf, von Dir in den Kommentaren zu lesen.

Wie immer gilt: Keine Anlageberatung oder Empfehlung!

6 Kommentare

  1. Jenny

    Hallo Svenja,

    ich bin vor ein paar Tagen auf deinen Blog gekommen und habe mir nun alle Beiträge durchgelesen. Wahnsinn, was du in den letzten Jahren geschafft hast.

    Durch dich bin ich jetzt auf Estateguru und Bondora gekommen. Da ich deine Blogeinträge von hinten nach vorne gelesen habe, habe ich mit dem Gedanken gespielt diese beiden Plattformen einmal zu testen. Dann habe ich ein wenig recherchiert und habe festgestellt, dass sich bei beiden Anbietern die Zahlungsausfälle häufen. Das bringt mich dann jezt doch eher dazu nicht dort einzusteigen und vielleicht erst einmal abzuwarten wie es sich dort weiter entwickelt.

    Mich würde interessieren, wie du mit der neuen Entwicklung dort umgehst. Bleibst du dort weiter investiert oder überlegst du eventuell dich von dieser EInnahmequelle zu trennen?

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny, seit Mai ist viel passiert und inzwischen bekommt man auch mit deutlich weniger Risiko wieder Renditen um die 4%. Daher würde ich, gerade auch aufgrund des von Dir schon völlig korrekt angesprochenen Ausfallsrisikos, aktuell nicht mit P2P starten.

      Ich selbst habe ein paar meiner Autoinvests gestoppt und werde in P2P vorerst auch kein weiteres neues Geld nachschießen, sondern eher hier und da das Risiko eindämmen, indem ich meine P2P-Investments verkleinere. Mich ganz davon zu trennen ist nicht geplant. Schauen wir mal, wie sich das alles weiterentwickelt 🙂

      Stay tuned! Sventja

    1. Hallo Katrin, für die gleiche Streuung bräuchte es die gleiche Menge an unterschiedlichen Aktien. Mit immerhin 1,763 ist das m.E. ganz gut gegeben. Warum ich den All World ersetzt habe: Da ich mich gerade stärker auf Dividenden fokussiere, war das ein naheliegender Schritt, um mit wenig Aufwand und mit einer breiteren Streuung als mit Einzelaktien mein Ziel zu erreichen. Soweit verständlich oder sind noch Fragen offen?

      Stay tuned! Sventja

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