Vermögensaufbau ist ein Marathon? Die Marathonläufer denken das vielleicht 🙂 Dabei kann man doch besonders beim Bergwandern jede Menge über den Vermögensaufbau lernen. Nach diesen 10 Punkten weißt Du, warum gerade das Wandern der beste Lehrer ist, um die wichtigsten Mechanismen Deines Vermögensaufbaus zu verstehen.
Es kann kein Zufall sein, dass so viele Finanzaktivisten, Einkommensinvestoren und Vermögensaufbauer im großen Stil Kilometer schruppen. Aber warum in die Ferne joggen, wenn das Finanzglück auf dem nächsten Gipfel wartet?
Wer meinen Blog schon ein wenig länger mitverfolgt, weiß um meine ausgeprägte Bergliebe: Jede freie Minute verbringe ich in den Alpen. „Hold my beer, ich bin mal in den Bergen!“
Gerade in den letzten 1 bis 2 Jahren war ich häufig und gerne alleine auf meinen Tagestouren unterwegs. Stunde um Stunde, Höhenmeter um Höhenmeter. Perfekt, um den Kopf freizubekommen, die Gedanken schweifen zu lassen und Pläne zu schmieden. Große Pläne sogar.
Schließlich steht am Ende nichts Geringeres als die finanzielle Freiheit!
Die Idee zu meinem RichBitchProject-Insta-Account beispielsweise manifestierte sich auf einer Wanderung auf die Notkarspitze und auch sonst habe ich dem Wandern rückblickend einiges zu verdanken, was den Vermögensaufbau anbegeht.
Darum habe ich Dir die 10 wichtigsten Learnings zusammengetragen, die mich das Wandern über den Vermögensaufbau gelehrt hat
1. Leg los!
Um anzukommen, musst Du starten und einen Fuß vor den nächsten setzen. Hochtragen wird Dich niemand! Auch wenn Du nicht genau weißt, was Dich vielleicht an Hürden erwartet: „Anfangen!“ lautet die Devise, sonst bleibst Du einfach stumpf dort, wo Du gerade bist.
Das ist zwar bequem, aber die atemberaubende Aussicht? Die wartet nun mal oben auf Dich.
=> Ein Vermögen bildet sich nicht von selbst. Fang an!
2. Hab ein Ziel!
Laufe nicht los, ohne zu wissen, wo genau Du eigentlich hin möchtest. Ein klares Ziel braucht es, dazu ein grober Weg. Sonst kommst Du im schlimmsten Fall einfach nirgends an – oder gehst unendliche Umwege. Glaube mir, ich habe das schon probiert und weiß, wovon ich spreche. (Anekdote gefällig zu meiner einfach kein Ende nehmenden Wanderung in den irischen Mourne Mountains? Lass es mich in den Kommentaren wissen.)
=> Setz Dir ein Ziel bei Deinem Vermögensaufbau (z. B. ein passives Einkommen in Höhe X) und lege Dir eine grobe Strategie zurecht.
3. Sei gut gerüstet!
Die Ausrüstung macht viel aus. Es geht vereinzelt sicherlich auch ganz ohne alles und barfuß (ich staune immer wieder), und Eindruck schindet natürlich auch eine völlig übertriebene Mount-Everest-Ausstattung, für die man Jahre braucht, um sie sich zuzulegen, ohne auch nur ein einziges Mal ein Gipfelkreuz gesehen zu haben.
Letztlich liegt für die meisten aber die Wahrheit in der Mitte. Statte Dich genau so aus, dass es Dich weder belastet noch in Not bringt. Denn eine solide Ausrüstung kann den Unterschied machen, ob Du ankommst oder bei der ersten Widrigkeit frustriert umdrehen musst.
=> Eigne Dir das nötige Wissen an und verstehe die wichtigsten Mechanismen beim Vermögensaufbau.
4. Abkürzungen fressen unnötig Zeit!
Du willst Zeit sparen, es geht Dir nicht schnell genug? Abkürzungen sind möglich, lohnen sich aber fast nie. In den meisten Fällen führen sie zu ungeplanten, deutlichen Verlängerungen, in denen Du Dich durchs fluchend Unterholz schlägst. Mit verschrammten Armen steht man dann irgendwann wieder auf dem Normalweg und fragt sich, ob das jetzt wirklich nötig war.
Klar: Es gibt auch in einem von hundert Fällen diese eine Abkürzung, die noch kein anderer entdeckt hat und bei der Du spontan einen Bob improvisierst und damit auf direktem Weg ins Tal rodelst. Aber mal ehrlich: Wie oft kommt das vor? Und beim Blick zurück oder auf eine Karte denkst Du Dir auch nur: „Dass das gutgegangen ist, war aber auch ein Wunder …“
Daher überleg Dir gut, ob Du Deine Zeit mit vermeintlichen Abkürzungen verschwenden willst oder nicht lieber eine Extraportion (Finanz-)Kraft aufbaust, um das Tempo auf dem Weg nach oben zu erhöhen.
=> Fall nicht auf „Reich über Nacht“-Angebote herein. In den allermeisten Fällen gehst Du dafür unnötig hohe Risiken ein. Vermögensaufbau dauert nunmal seine Zeit.
5. Finde Dein eigenes Tempo!
Es macht überhaupt keinen Sinn, sich am Tempo der anderen zu orientieren. Es gibt immer diesen einen 80-Jährigen, der fröhlich winkend und mit einer unfassbaren Leichtigkeit an einem vorbei den Berg hochjoggt, während man sich diese Passage hochschleppt und dabei schnauft wie eine Dampflock. Das Tempo von anderen ist beeindruckend, aber nicht das Maß der Dinge. Jeder muss sein eigenes Tempo finden, nur so macht es Spaß und nur so bleibt Dir genug Kraft für den Rest des Weges.
=> Ist doch völlig egal, wie hoch die Sparrate, der Aktiensparplan und das Depot der anderen ist. Finde für Dich den Weg des Vermögensaufbaus, mit dem Du Dich wohlfühlst.
6. Nimm Hilfe an!
Wenn man mal nicht weiterweiß, hilft es, nach dem Weg zu fragen. Am besten weiterhelfen können Dir die, die schon dort gewesen sind, wo Du hinwillst. Sie kennen auch die Stolpersteine und Gefahrenquellen, wissen welche Umwege Du getrost bleiben lassen kannst und nennen Dir aus dem FF die wichtigsten Orientierungspunkte. Und sollte ein Gewitter aufziehen, werden sie Dir sagen können, wie weit Du es noch schaffst – oder ob Du besser nach einem Plan B Ausschau hältst. Oder willst Du jeden Fehler erst selbst machen?
=> Suche Dir einen Mentor, lies in der Finanzcommunity mit und profitiere von den Erfahrungen anderer.
7. Trau Dich!
Raus aus der Komfortzone, rein ins Abenteuer! Die großartigsten Momente habe ich erlebt, wenn ich mich selbst herausgefordert habe.
Ob ich den Klettersteig mit E-Stelle schaffe? 1.800 Höhenmeter als Tagestour ohne Begleitung? Eine lange Gratwanderung, bei der ich meine Höhenangst überwinden muss? Es geht nicht um völlig unrealistische Vorhaben, sondern um Herausforderungen, bei denen man über den eigenen Schatten springt und sich an das herantastet, was man sich nicht ohne Weiteres zutrauen würde.
=> Lass negative Mindsets wie „Das geht nicht“, „Das kann ich nicht“ oder „Das ist zu viel verlangt“ hinter Dir. Kremple lieber die Ärmel hoch um zu sehen, was am Ende tatsächlich möglich ist.
8. Bleib dran und gib nicht auf!
Auch wenn es zwischendurch hart ist und Du Dich fragst, warum Du Dir den ganzen Aufwand, den Schweiß und auch mal die zitternden Knie antust: Einatmen, ausatmen, Zähne zusammenbeißen. Am Ende lohnt es sich. Es darf geflucht werden! Aber aufgeben ist keine Option.
=> Es gibt Hochs, es gibt Tiefs. Mal läuft z. B. die Börse super, mal verfluchst Du das Ganze und hast Zweifel. Das ist normal. Hauptsache, Du gibst nicht auf!
9. Nimm den unbequemen Weg!
Wer nur das Gipfelselfie will, ohne etwas dafür zu tun, kann natürlich die Bergbahn nutzen – ist aber schneller wieder unten, als er/sie gucken kann. Klar spart man so Zeit. Aber vor allem spart man am Erlebnis und steigert weder die Ausdauer noch die Lernkurve.
=> Ja, Vermögensaufbau heißt, dass Du in Vorleistung gehst. Wissen aufbauen, Ausgaben hinterfragen, Dich mit Investments beschäftigen, und vielleicht auch mal ein Nebenjob, während andere am See liegen. Es ist unbequem, aber es lohnt sich!
10. Der Weg ist das Ziel.
Hochrennen, Gipfelselfie, weiter gehts? Eine Zeitlang dachte ich, ich müsste die angegebenen Zeiten mit aller Kraft unterschreiten, an allen anderen im Trab vorbeiziehen. Auf einer Alm einkehren, einfach in der Sonne sitzen und `ne Runde Nixtun with a view? Fehlanzeige. Wie bescheuert.
Mit etwas Zeit im Gepäck macht die Apfelpause auf einem Felsen, das Gesumme am Wegesrand und das Gedanken-in-die-Ferne-schweifen-lassen am Gipfel so viel mehr Spaß. Und das Verrückte: mehr wunderbare Eindrücke, viel entspanntere Touren, nicht halb so viel Muskelkater und man kommt genauso oben an. Dann dauert es halt eine halbe Stunde länger – na und?
Leben ist das, was passiert, während man Pläne macht. Gönn Dir ein bisschen Durchatmen, Entschleunigung, schau mal links und rechts. Vielleicht gefällt Dir ja, was Du siehst. Damit musst Du nicht Dein Ziel aus den Augen verlieren. Aber den Weg zu genießen hilft, die Tour als wunderbares Erlebnis in Erinnerung zu behalten. Und darum geht es am Ende des Tages doch. Oder?
=> Verbeiß‘ Dich nicht total in das finale Ziel und nimm auch die kleinen Erfolge wahr. Vergiss bei allem Vermögensaufbau nicht, das Leben zu genießen.
Tongariro Alpine Crossing, Neuseeland Schöttelkarspitze mit Blick auf Soiernsee
Falls Du als Bergfreak auf diesen Artikel schon immer gewartet hast, findest Du hier weitere Bloggerkollegen, bei denen Wandern eine große Rolle im Leben (und damit auch im Vermögensaufbau) spielt:
- Bergfahrten mit Christian Sachs: bergfahrten.com
- Minimal_frugal mit Valentina: www.minimalfrugal.com (auch ihr Insta-Account ist ein Fest für Bergfans)
- Der_Freisparer Ronny: instagram.com/der_freisparer
To be continued … 🙂
Was sind Deine großen Learnings zum Vermögensaufbau? Konntest Du aus Deinem Alltag, aus Deinem Umfeld Learnings mitnehmen, die Dir auf Deinem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit massiv weitergeholfen haben oder es in Zukunft noch werden?
Vielleicht fällt Dir ja noch eine weitere Parallele zwischen dem Wandern und dem Vermögensaufbau ein. Lass es mich in den Kommentaren wissen! Austausch explizit erwünscht!
Hallo Sventja
Sehr schön! Wandern ist super, kein Urlaub schafft es in wenigen Stunden einem so zu entspannen (wobei ich eher Mittelgebirgswanderer bin 🙂 ) daher seit Jahrzehnten fest eingeplant immer über den Jahreswechsel ein Wanderurlaub!
Zum Thema vor allem die Abkürzungen locken viele auf den falschen Weg mich hat das Thema so umgetrieben das ich gestern dazu mal einen längeren Artikel geschrieben habe was es alles für Warnzeichen für einen Investmentbetrug gibt die ja genau das bespielen die Gier und die Lust auf eine Abkürzung dürfte hier gut passen: https://p2p-game.com/warnzeichen-anlagebetrug