Schritt für Schritt zu Exchange Traded Funds: Was muss ich tun, um mit ETFs zu starten?
Schritt für Schritt zu Exchange Traded Funds: Was muss ich tun, um mit ETFs zu starten?

Schritt für Schritt zu Exchange Traded Funds: Was muss ich tun, um mit ETFs zu starten?

Kürzlich sprach mich ein lieber Freund an: „Ich habe mich jetzt ganz gut in ETFs eingearbeitet und möchte endlich loslegen. Aber: Was muss ich eigentlich dafür machen?“ Nachdem ich den langen, steinigen Weg zur Auswahl passiver Fonds bereits hinter mir habe, habe ich eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengestellt, wie ich vorgegangen bin, um mit dem eigenen ETF-Portfolio zu starten.

Wichtig: Bei den folgenden Schritten handelt es sich um keine Handlungsempfehlung, sondern um eine reine Schilderung meines persönlichen Vorgehens.

Grobe Schritte:

  1. In ETFs einarbeiten
  2. Strategie festlegen und festhalten
  3. Die dazu passenden ETFs definieren
  4. Broker finden, bei dem man kostenlos diese ETFs besparen kann
  5. ETF-Kauf anlegen und los geht’s

Schritt 1: In ETFs einarbeiten

Bevor man investiert, kann man sich auf verschiedensten Medien das notwendige Wissen aneignen, um kompetente Entscheidungen zu treffen. Das können klassische Bücher wie das Standardwerk von Gerd Kommer sein, das können Youtube-Videos sein, das können Podcasts zu genau diesem Thema sein oder auch Blogartikel, von denen es inzwischen eine reichhaltige Auswahl zum Thema Exchange Traded Funds gibt. Außerdem hat es mir persönlich viel geholfen, in einschlägigen Facebook-Gruppen zum Thema ETF mitzulesen und so noch die eine oder andere spannende Diskussion zu unterschiedlichsten Aspekten zu verfolgen.

In einem weiteren Artikel stelle ich in naher Zukunft mal eine Auswahl von m.E. sehr guten Quellen vor, um sich umfassend zu informieren.

Schritt 2: Strategie festlegen und festhalten

Welche Summe soll in welchem Zeitraum angelegt werden? Reicht es für mehrere oder nur für einen ETF? Einmalzahlung oder monatlicher Sparplan? Ist mein Ziel ein möglichst großer Gesamtbetrag oder will ich möglichst hohe monatliche/jährliche Auszahlungen als passives Einkommen generieren? Auszahlungen: thesaurierend oder ausschüttend? Replikation: physisch oder synthetisch? Risikobereitschaft: Welcher Prozentsatz des eigenen Gesamtvermögens/der monatlichen Sparrate soll in (welche) ETFs investiert werden? Welche Aspekte sind mir persönlich sonst noch wichtig?

Beispiel:

  • Langfristiges Ziel: möglichst großes Gesamtvermögen anhäufen => thesaurierend
  • Befüllung via monatlichem Sparplan
  • Replikation: physisch ist mir lieber, dafür nehme ich auch einen geringfügig höheren TER in Kauf
  • Mir war noch wichtig, dass es keine Probleme mit der Quellensteuer gibt => Irland

Bei der Verteilung der monatlichen Sparrate habe ich vorher definiert, wie hoch der Prozentsatz der Investments in hohe Risikoklassen, in mittlere und in risikoarme Klassen sein soll. Innerhalb dieser Risikoklasse habe ich nochmal zwischen Einzelaktien und ETFs unterschieden und darunter nochmal die prozentuale Aufteilung zwischen breiter gestreuten oder spekulativeren ETFs definiert. Und so kam am Ende der Betrag heraus, der monatlich in den jeweiligen ETF fließt. (Sind bei mir ja nur 2, bis ein bestimmter Gesamtbetrag erreicht ist.)

Schritt 3: Die zur Strategie passenden ETFs definieren

Wie findet man den/die ETFs, die zur Strategie passen? Ich habe dafür einerseits www.justetf.com befragt, aber auch gleichzeitig ein paar Ausgaben vom eXtra-Magazin durchforstet und in der praktischen Übersicht über alle in Deutschland handelbaren ETFs die für mich wichtigsten Kriterien angestrichen. So wird die Auswahl an Möglichkeiten recht schnell auf 2-3 passende ETFs heruntergebrochen. In diesem Artikel erläutere ich kleinteilig, wie ich diesen und den folgenden Punkt umgesetzt habe.

Schritt 4: Broker finden, bei dem man kostenlos diese ETFs besparen kann

Bei unheimlich vielen, einschlägigen Brokern kann man inzwischen kostenlos eine ganze Auswahl an ETF-Sparplänen kostenfrei ausführen lassen (TER fällt natürlich trotzdem an). Die Kosten je Sparplanausführung variieren ansonsten von Anbieter zu Anbieter und können von wenigen Cent bis zum kompletten Renditeverlust reichen. Praktischerweise veröffentlichen die Broker, mit denen zumindest ich mich beschäftigt habe, Listen mit ihren kostenfrei ausführbaren Sparplänen. Ich selbst richte mich da einerseits stark nach den Kosten und andererseits auch nach der Bewertung aus der Community.

Ein praktisches Tool bietet auch hier wieder eine genau darauf ausgerichtete Vergleichsübersicht vom eXtra-Magazin, das verschiedene Broker – je nach Investitionssumme – einander gegenüberstellt und aufschlüsselt, wo welche Kosten anfallen werden.

Übrigens: Bei manchen Brokern reicht das Ausfüllen eines Online-Formulars, und wenige Tage später hält man via Post seine Unterlagen in den Händen. Bei anderen Brokern wiederum muss man per Postident-Verfahren seine Identität nachweisen. Also: Ein paar Tage Puffer einplanen, um sein Konto beim gewünschten Broker zu eröffnen.

Schritt 5: ETF-Kauf anlegen und los geht’s

ETF ist ausgewählt? Alle Unterlagen vom gewünschten Broker liegen vor? Na dann: Nich‘ lang schnacken, Investment anpacken!

PS: Nichts spricht dagegen, sich mit einem kleinen Betrag an die erste Ausführung heranzutasten. Meinen ersten ETF-Sparplan habe ich bei Onvista angelegt und dort gibt es eine Besonderheit: Man kann ETF-Sparpläne nicht einfach ändern, sondern muss den bestehenden löschen und einen komplett neuen (korrekten) wieder anlegen. Der war bei mir gleichmal falsch (hatte die Ausführung auf „quartalsweise“ gestellt, aber nur den Betrag von „monatlich“ angegeben, also viel zu gering gerechnet … und quartalsweise war sowieso unsinnig, da die monatliche Ausführung kostenlos war …). Sich selbst ein wenig „Übung“ zuzugestehen, kann also nicht schaden.

Wenn einmal alles ausgewählt und eingestellt ist, läuft es komplett von selbst und automatisch. Daher: Herzlichen Glückwunsch! Dann aber Hände weg und los zum nächsten Investment 🙂

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