Das Glücksglas: wie man sich mit einfachsten Mitteln den eigenen Reichtum vor Augen halten kann
Das Glücksglas: wie man sich mit einfachsten Mitteln den eigenen Reichtum vor Augen halten kann

Das Glücksglas: wie man sich mit einfachsten Mitteln den eigenen Reichtum vor Augen halten kann

Irgendwo zwischen Nachbars neuer Sitzheizung, dem Hadern zwischen ETFs und Einzelaktien und anderen First World Problems bleibt ganz gerne mal die Dankbarkeit hängen – und zwar auf Nimmerwiedersehen. Klar geht es alles noch besser, schneller, schöner. Aber eigentlich kann es auch einfach mal wertvoll sein, wie es jetzt gerade ist.

Um das in einer Welt der Instagram-Vergleiche, der Werbeillusionen und der Nischenforensuchfunktionen nicht zu vergessen, habe ich mir irgendwann ein kleines, unscheinbares Glas besorgt, mit einem Haufen leerer Zettelchen daneben und einem Stift in Greifweite. Und da wandern alle Momente hinein, die mir etwas bedeuten – egal wie klein sie sind. Momente, die berührt haben, die etwas bewegen, an die ich mich erinnern möchte, aber vor allem: für die ich dankbar bin. Sie sind schnell notiert, mehr als ein Datum und ein paar Stichworte braucht es nicht. Und schon ist das Glas um einen Dankbarkeitsmoment reicher. An Silvester wird das Glas geleert, ich schwelge in den Zettelchen und komme mir vor wie der reichste Mensch der Welt – und dann ist ab dem 01. Januar wieder Platz für ein ganzes Jahr voller wertvoller Momente, denen ich wöchentlich beim Wachsen zusehen kann.

Das Glücksglas ist prall gefüllt 🙂

Im Prinzip ist das meine Light-Variante eines Glückstagebuchs, wie man es aus der Psychotherapie kennt: Um das Bewusstsein für die schönen Momente im Leben zu steigern, werden beispielsweise bei depressiven Patienten manchmal Glückstagebücher eingesetzt. Wenn man jeden Tag aktiv nach etwas sucht, das man am Abend in sein Glückstagebuch eintragen kann, und sei es nur die erfreuliche Erkenntnis, dass man selbst ein geringeres Arschl*** ist als viele andere, dann kann das über kurz oder lang dazu beitragen, das eigene Sein sehr viel positiver wahrzunehmen oder auch: die Verleugnung positiver Dinge sich selbst gegenüber zu verringern.

Was ich damit bezwecken möchte? Gegen das „es könnte noch besser sein“ bzw. das „ich bin erst glücklich, wenn …“ anzukämpfen. Mir den täglichen Reichtum bewusstmachen – der einfach passiert und wenn ich es mir so überlege: den man mit Geld häufig auch nicht kaufen kann. Gut, den perfekten warmen homemade Brownie mit Blick auf die tosende irische See zu genießen kostet natürlich einen Flug und einen Mietwagen, aber Du verstehst, worauf ich hinauswill.

Reichtum ist das, was Du draus machst 🙂 Und mir hilft mein Glücksglas dabei, das nicht aus den Augen zu verlieren.

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