Es ist jetzt nicht unbedingt so, als wäre die Auswahl an Literatur für den geneigten P2P-Investoren zu gering. Es gibt ein paar Klassiker, es gibt ein paar billige Abklatsche davon und einige – teils sehr gute! – Blogs. Aber so ein richtiges Standardwerk, das in die Breite UND in Tiefe geht, das die Hintergründe erklärt und gleichzeitig auch dem geneigten P2P-Erfahrenen noch ein paar Ideen und Strategien an die Hand gibt? Das fehlte bisher.
Diese Lücke haben Vincent Willkomm (freaky finance) und Sebastian Wörner (hobbyinvestor.de) nun geschlossen: Ihr Erstlingswerk „Das 1×1 der P2P-Kredite“ ist hier bei Amazon* erhältlich. Ihr Ziel war es, ein möglichst umfassendes Buch auf den Markt zu bringen. Und das ist ihnen meiner Meinung nach gelungen.
Praxisbuch und Lexikon für Privatkredit-Investments
Ich war eine der Glücklichen, die die Möglichkeiten hatten, das Buch sogar noch vor dem offiziellen Verkaufsstart lesen zu dürfen. Während ich die immerhin über 300 Seiten durchgearbeitet habe, konnte ich, trotz schon einiger Erfahrung im P2P-Umfeld, noch einiges dazulernen.
Hilfreich ist, dass die Autoren sehr viel an der eigenen P2P-Vergangenheit teilhaben lassen: Der Leser erfährt, mit welchen P2P-Plattformen bisher gute Erfahrungen gemacht wurden, warum sich der eine für und der andere gegen bestimmte P2P-Investments entschieden hat und auch, wie beispielhafte Strategien aussehen könnten, um verschiedene Ziele zu verfolgen. Dieser Teil ist besonders interessant, da man einmal kompakt alle Tipps und Ratschläge an einem Ort gesammelt hat.
Gemacht ist das Buch allerdings für Anfänger: Wie der Titel schon vermuten lässt, wollen Vincent und Sebastian einerseits ein kleines Nachschlagewerk bieten und andererseits eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um eine eigene P2P-Strategie zu finden und direkt mit dem Investieren loszulegen. Das 1×1 der P2P-Kredite* begleitet somit perfekt „das erste Jahr hindurch“, wenn man sich das erste Wissen anlesen, mit ein paar ersten P2P-Plattformen starten, seine Erfahrungen erweitern und dann noch ein wenig rebalancen will. Bis über die Steuer und größere Investmentbeträge hinaus gibt es gute Beispiele und reale Erfahrungswerte.
Persönliche Erkenntnisse: Ich habe noch Luft nach oben!
Gefallen hat mir, dass ein breites Basiswissen geschaffen wird, damit man wirklich kompetent seine Entscheidungen treffen kann und nicht „auf gut Glück“ ins Blaue hinein herumtesten muss. Auch Sonderthemen wie „alternative Besteuerung“, „Investieren in Fremdwährungen“ (mit erschreckender Real-Renditeberechnung) und die Hintergründe, warum Kreditnehmer überhaupt P2P-Kredite nachfragen, werden behandelt.
Mein Top-Learning: Ich muss deutlich besser darauf achten, welche Kreditformen die einzelnen Kreditgeber anbieten, um nicht bestimmte Länder oder Kreditarten stark überzugewichten. Rendite ist nicht alles! Das wird ein To-Do für den Sommer: Hier einen besseren Überblick gewinnen und ggf. nachjustieren.
Fazit (als Nicht-Anfänger): Das 1×1 der P2P-Kredite* ist ein solides Grundregelwerk für Privatkredite mit spannenden Ansätzen, um die eigenen Investitionen zu optimieren, aus den Erfahrungen der Autoren zu lernen und noch die eine oder andere Wissenslücke bzgl. der Hintergründe und Zusammenhänge bei P2P-Investments zu schließen. Anfängern würde ich es jederzeit bedenkenlos empfehlen!
*Transparenz: Bei diesen Links handelt es sich um Affiliate-Links, d.h. wenn Du über diesen Link bei Amazon kaufst, bekomme ich einen kleinen Teil vom Kuchen ab und Du unterstützt gleichzeitig mich und meinen Blog. Just saying … 😉 Wie immer gilt: Ich würde das Buch nicht empfehlen, wenn ich es nicht gelesen und für gut befunden hätte.