Finanzziele 2023: Weichen stellen für die finanzielle Freiheit
Finanzziele 2023: Weichen stellen für die finanzielle Freiheit

Finanzziele 2023: Weichen stellen für die finanzielle Freiheit

Die „Teilaufgabe 2023“ in Form meiner Finanzziele für das neue Jahr mache ich mir ganz bewusst nicht leicht. Jedes Jahr aufs Neue ist die Balance zwischen herausfordernd und überfordernd eine Gratwanderung. Aber nur wer nach den Sternen greift, kann auf dem Mond landen. Nicht wahr?

Umso wichtiger ist es, dass die Ziele messbar sind, realistisch, gleichzeitig ambitioniert – und aufeinander aufbauen. Sie müssen in aller Deutlichkeit auf das große Hauptziel einzahlen, ohne in negativen Stress auszuarten. Aber ein bisschen positives Stupsen darf schon sein …

Schauen wir uns also genauer an, was ich aus 2022 gemacht habe und was ich 2023 an Finanzzielen plane.

Finanzziele 2022: Habe ich meine Ziele erreicht?

Das war mental wieder ein sehr anstrengendes Jahr – in vielen Hinsichten. Aber auch bei einer hohldrehenden Weltwirtschaft und laut knarzenden Börsen bin ich überrascht, was ich 2022 reißen konnte. Meine finanziellen Ziele hatte ich wieder vorab definiert.

Und das habe ich erreicht:

  1. 170.000 Euro insgesamt (nicht pro Jahr!) investiert haben => geschafft
  2. Sparquote: mind. 65 Prozent => geschafft
  3. Monatlich 330 Euro passive Einkünfte => geschafft
  4. 2 neue Einkommensquellen => 1 v. 2 – more to come
  5. 6 Monate konsumfreie Zeit => 3 v. 6 – darauf lag kein Fokus, aber No-Buy ist so in Fleisch und Blut übergegangen, dass die 3 Monate ohne Vorplanung „einfach passiert sind“
  6. 2 Bücher publizieren => 1 v. 2 geschafft – das zweite wird dieses Jahr nicht mehr fertig und kommt 2023
  7. Humankapital erhöhen: Englisch von B1 auf mind. B2 bringen => geschafft, B2 auf C1 ist ongoing

Für den vollständigen Finanzrückblick für 2022 gibt’s einen eigenen Artikel, der die gesamten Errungenschaften sehr detailliert aufdröselt.

Die große Frage ist nun: Wie soll es 2023 weitergehen und was muss sich ändern, um mein großes Gesamtziel zu erreichen?

Neuer Schwerpunkt meiner Investmentstrategie

2022 ist für mich klargeworden, dass ich meine Strategie verändern möchte.

Aktuell investiere ich zum größten Teil in thesaurierende ETFs und ergänze punktuell um die eine oder andere (Dividenden-)Aktie. Der Gedanke, irgendwann in ferner Zukunft mein passives Einkommen darüber bestreiten zu müssen, ETF-Anteile zu einem ungewissen Zeitpunkt verkaufen zu müssen, um etwas Extra-Geld oder sogar meine Lebensgrundlage zu bestreiten, schmeckt mir einfach nicht.

Es hat schon gute Gründe, warum in Ländern, bei denen ein guter Teil der Altersvorsorge aus Aktien besteht, Dividendenaktien eine besondere Rolle spielen. Häufig wird bei den Vorteilen einer Dividendenstrategie der „psychologische Faktor“ genannt. Der ist sicherlich vorhanden, aber ich würde dem Faktor „Sicherheit“ den Vorrang geben. Klar, es kann jederzeit die Dividende gekürzt werden oder sogar ausfallen.

Aber was ich habe, habe ich! Cash in the Täsch.

Ich weiß genau, wie viel Prozent Steuern darauf fällig werden, ich weiß genau, wie viel mir damit pro Monat zusätzlich zur Verfügung steht. Davon auszugehen, dass sich in den nächsten 30 Jahren die steuerliche Behandlung von thesaurierenden Aktien oder ETF-Anteilen nicht ändert oder dass die Besteuerung bei lukrativen Aktien(anteils)verkäufen nichts ändert, halte ich für etwas blauäugig. Das ist mir wiederum zu unsicher, und da zahle ich lieber die entsprechenden Steuern, aber weiß dafür genau, woran ich bin.

In der Konsequenz heißt das, dass ich zwar den steuerlich nachteiligen Weg über Kapitalerträge gehe, aber dafür in jedem Moment schwarz auf weiß den Betrag kenne, den ich zusätzlich zum Gehalt/Rente/YouNameIt erhalte.

Zur Erinnerung: Mein übergeordnetes Ziel ist ein monatlich passives Einkommen von 1.500 Euro.

Aktuell verzeichne ich rund 350 Euro Kapitalerträge im Monat, also etwas über 4.000 Euro im Jahr. 3.500 Euro davon kommen aus Dividenden. P2P werde ich voraussichtlich nicht weiter erhöhen sondern eher verringern, entsprechend liegt der Fokus auf den anderen Assetklassen. Das könnte noch eine harte Nuss werden, da P2P im teilweise zweistelligen Prozentbereich rentieren. Das auszugleichen ist nicht ganz einfach und geht entweder durch die Schiere Masse an neuem Kapitalzufluss, oder durch eine smarte Aufstellung an Dividendenwerten.

Aber bevor wir tiefer in die Strategie einsteigen, schauen wir uns lieber im Detail an, was genau ich eigentlich vorhabe. Und kleiner Spoileralarm: Meine Ziele zu erreichen wird definitiv sportlich!

Finanzziele 2023: Das will ich im neuen Jahr erreichen

Aber jetzt Butter bei die Fische: Was sind meine finanziellen Ziele 2023?

  1. 40.000 Euro investieren
    2023 möchte ich übers gesamte Jahr frisches Kapital in Höhe von 40.000 Euro in meine Investments pumpen. Ja, rechne gerne mal zurück, was das bei 12 Monaten bedeutet … Aber ein paar liquide Mittel lassen sich hier und da ja noch zusammenkratzen, die hier mithelfen bzw. die monatliche Belastung an notwendigem Kapital für diese Zielerreichung ein bisschen reduzieren. Sonst wirste ja bekloppt!
  2. Sparquote: mindestens 70 Prozent
    Nachdem ich im vergangenen Jahr bei 67 Prozent lag, sieht eine Steigerung um 3 Prozent auf 70 Prozent gar nicht so unrealistisch aus. Ob es das ist, sehen wir dann am Ende des nächsten Jahres 🙂
  3. Passive Einnahmen im Monat: 470 Euro
    Die passiven Einnahmen dürfen sich aus P2P-Zinsen, Dividenden, Bankzinsen und weiteren regelmäßigen Kapitalerträgen zusammensetzen
  4. Brutto-Dividenden: von 3.500 Euro auf 5.000 Euro steigern
    Eine Steigerung um 1.500 Euro innerhalb eines Jahres … das wäre schon eine waschechte Hausnummer! Aber wenn ich meine Strategie entsprechend anpasse und konsequent umsetze, könnte das duchaus im Rahmen des Möglichen lieben. „Wer will, findet Wege – wer nicht will, findet Gründe“ und so, ne?
  5. 2 neue Einkommensquellen
    Einkommensquellen sind immer eine gute Sache und bedeuten eine Extraportion Freiheit! Klar, erstmal braucht es Zeit und Vorleistung, um eine neue Einkommensquelle aufzubauen. Aber allein schon durch die Erfahrung kommt man ein gutes Stück weiter und der Blick für gute Einkommensquellen wird mit der Zeit immer schärfer. Also: zwei neue sollen es werden!
  6. Konsumfreie Zeit
    Meine Erfahrungen mit dem Konsumfasten habe ich ja bereits ausführlich dargelegt und bin nach wie vor von dem Prinzip begeistert. (Sonst hätte ich sicherlich kein Buch darüber verfasst.) Dieses Jahr möchte ich wieder ein paar Monate konsumfreie Zeit unterbekommen. Ob ich die No-Buy-Zeit dediziert definiere oder sie einfach nach meinen altbekannten Regeln geschehen lasse? Das entscheide ich nach Laune in den nächsten Wochen. Nach doch einigen Erfahrungen in diesem Bereich spüre ich keinen Druck mehr dahinter, mich irgendwie einzuschränken. Es darf auch einfach mal ein Monat vergehen, in dem ich nichts kaufe, ohne es aktiv drauf angelegt zu haben. Das fühlt sich für mich nach der natürlichsten Form des Konsumfastens an – und nach der entspanntesten …
  7. 2 Bücher publizieren
    Das Bücherschreiben macht mir einfach Spaß! Außerdem bringt mir eines meiner Bücher bereits ein bemerkenswertes halb-passives Einkommen ein, über das ich mich Monat für Monat freue. Dieses Erfolgsmodell möchte ich gern weiter ausbauen, daher will ich 2023 zwei weitere Bücher publizieren
  8. Mind. 2 neue Länder entdecken
    Ich hasse zwar diesen Ausdruck, aber: work hard, play hard! Meine finanziellen Ziele sind groß, aber meine Bucket List ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Kürzlich sagte eine liebe Freundin mir, dass sie Sorge habe, in ihrem Leben ihre ganzen Sehnsuchtsziele gar nicht mehr zu schaffen. Ich bin aus allen Wolken gefallen – schließlich ist sie mehrere Jahre jünger als ich. Also habe ich wieder eine Exceltabelle angeschmissen und meine Reiseziele der nächsten Jahre feinsäuberlich priorisiert. Mindestens ein Prio-1-Ziel möchte ich pro Jahr besuchen, gern kombiniert mit einem Prio-2-Ziel, um das Ganze auch finanzierbar zu halten. Und dieses Jahr sollen es eben mindestens zwei neue Länder werden. Wenn es sich unterbringen lässt: gerne mehr!
  9. 1. Mal Arbeit aus dem Ausland
    Meine Vorstellung sieht aus wie folgt: Rauschendes Meer. Die Sonne steht hoch und bricht sich glitzernd auf den Wellen. Der Sand zwischen meinen Füßen ist warm, und bevor ich mich dem nächsten Meeting zuwende, blicke ich noch einmal verträumt auf die unendlichen Weiten des Ozeans.
    So oder so ähnlich. EVENTUELL ist diese Vorstellung ein ganz kleines bisschen romantisiert, aber das kann ich leider erst beurteilen, wenn ich eben mein erstes Mal Arbeiten aus dem Ausland hinter mir habe. Bisher habe ich remote nur aus Deutschland gearbeitet – nungut, bis auf eine kurze Sequenz aus Dänemark, um aus dem Urlaub heraus einen sonst nicht betreuten neuen Kollegen einzuarbeiten. Aber das war eher eine Urlaubsunterbrechung als eine wirkliche Workation. Deshalb: Ich will es endlich wissen! Lohnt es sich, von einem schönen Ort aus zu arbeiten oder hat man eh nichts von dem bisschen Freizeit, das am Ende des Arbeitstages übrig bleibt?
Finanzziele 2023 von Rich Bitch Project
2023 wird eine Herausforderung – aber sonst würde es ja keinen Spaß machen, oder?

Um solche zackigen Zahlen erreichen zu können, werde ich meine Einkommensgap schließen müssen. Mit der „Einkommensgap“ meine ich die Lücke zwischen dem, was ich heute mit meinen Einkommensströmen abdecken kann, und dem, was ich für meine geplanten Investments an Einkommen haben müsste, ohne meine Ausgaben weiter herunterzuschrauben.

Entweder ziehe ich mit der nebenberuflichen Selbständigkeit mehr Aufträge an Bord. Oder ich finde ein paar andere Einkommensströme, die nicht 1:1 meine Zeit brauchen. Aktueller Favorit ist Option 2.

Sprich: Das neue Jahr wird wieder eine Herausforderung! Vor allem, während das normale Leben weiterlaufen soll. Ab ins nächste Hamsterrad? Nicht, wenn ich es vermeiden kann. Denn auf meiner privaten Ziele-Liste stehen Reisen, jede Menge Bergtouren und Erlebnisse, von denen ich schon lange träume. Dafür muss definitiv Zeit bleiben – oder wie Astrid Lindgren sagte:

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen.

Astrid Lindgren

Was hast Du Dir für das neue Jahr vorgenommen? Was sind Deine Ziele und Herausforderungen? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

9 Kommentare

  1. Oskar Müller

    Guten Abend Sventja,

    hab heute dein Interview beim Finanzrocker gehört und war positiv überrascht und werde mich gern auf deiner Seite etwas umsehen und mir neue Inputs holen. Bei Lebensstil bin ich sicher noch frugalistisch ausbaufähig.

    Ich bin schon seit 2010 dabei mein Depot aufzubauen und die Rentenlücke zu schließen. Christian Sachs von Bergfahrten und Alex von Rente mit Dividende waren so mein ersten Mentoren im Geiste.

    Habe 2022 das Ziel von über 10.000 Euro brutto bzw. 7.750 Euro netto erreicht. Meine 5 ETF´s die ich zu jeder Zeit weiter besparen haben sich über die Zeit raus kristallisiert.

    Ziel 2023 jeden Monat 700 Euro reinvestieren und insgesamt noch 1.200 Euro drauflegen so dass am Ende 9.600 Euro Zufluss stehen und die Netto Dividende um 100 Euro steigen wird.

    Einzelaktien haben ich nur Omega Health Care, Civitas Social Housing und The India Fund Inc. den Home Bias deckt bei mir die MunichRe ab.

    Viel Erfolg 2023 und Grüße

    Oskar

    1. Lieber Oskar,
      vielen Dank für die Blumen – freut mich, dass Dir das Finanzrocker-Interview gefallen hat und Du darüber auf meinen Blog gestoßen bist! Mit Bergfahrten und Rente mit Dividende kann ich mich auch voll identifizieren – daher herzlichen Glückwunsch, dass Du schon so früh angefangen hast, Dein Ziel zu verfolgen. Da kann man glatt neidisch werden …
      Hast Du bei Deinen (wenigen) Einzelaktien eine bestimmte Zielhöhe?
      Stay tuned,
      Sventja

  2. Früher oder später kommen wir anscheinend alle wieder zur ursprünglichen Form des Investierens für die Gewinnausschüttung zurück *schmunzel*

    Egal, ob das steuerlich nicht so attraktiv ist, bzw. die Maximalrendite dadurch nicht erreicht wird. Aber wer weiß schon, wie viele Steuern in 20 Jahren auf Kursgewinne zu zahlen sind…
    Dann lieber jetzt die Ausschüttung mit 25 % abgegolten haben.

    Willkommen im Club der Dividendeninvestoren 😉

    Grüße,
    DerFinanznomade

    1. Lieber Finanznomade,
      alle sicherlich nicht – die Geister streiten sich ja nach wie vor, wer nun „Recht“ hat: Dividendenstrategie oder Wachstumsstrategie? Ich sehe es zu 100% wie Du: Wer weiß schon, wie sich die Steuern entwickeln? Und ob man von dem Geld leben kann oder nicht weiß man halt nur, wenn man die harten Zahlen sieht. Aber jedem, wie er/er sie sich wohl fühlt …

      War übrigens auch auf Deinem Blog unterwegs: Wow! Da schneide ich mir gerne eine Scheibe ab 🙂

      Stay tuned,
      Sventja

  3. Medicus

    Hallo Sventja,
    ich habe im vergangenen Jahr erstmals meine finanziellen Ziele schriftlich definiert:
    1. mind. 24000 Euro ins Depot investieren, plus 12000 Euro Sparraten für Hauskauf:
    2. Erhöhung der ETF Quote im Depot auf mind, 40%
    3. Erhöhung der Spenden auf mind. 2500 Euro
    4. Wenn zusätzliche Einzelaktienkäufe: Ziel der Einzelposition max. 5000 Euro
    5. Dividendeneinnahmen netto mind, 1000 Euro/a

    Habe alle Ziele erreicht, für das kommende Jahr strebe ich ähnliches an:
    1. Mind. 40000 Euro ins Depot investieren (damit gesamt investiertes Kapital knapp 200000)
    2. Erhöhung ETF Quote auf mind, 50%
    3. Erhöhung der Spenden auf mind. 3000 Euro (wohl über monatliche Zuwendung von 250 Euro)
    4. Weiterhin bei Einzelaktien Zielposition max. 5000 Euro investiertes Kapital
    5. Dividendeneinnahmen netto mind. 2000 Euro
    6. Mind. einen Monat Konsumverzicht (evtl in der Fastenzeit)
    7. Mind 50km pro Monat Lauftraining
    8. Mind. 1 3000er im Jahr
    9. Teilnahme an einem Halbmarathon oder Berglauf

    Für Ziel 6 habe ich mich von deinem Blog inspirieren lassen…

    Ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir!

    1. Lieber Medicus,
      das klingt nach einem super Plan 🙂 Schön konkret und wirklich beeindruckende Zahlen. Und es freut mich, dass ich Dich mit dem No-Buy inspirieren konnte! Das kann echt einen massiven Inpact auf das gesamte Konsumverhalten haben – und ich hoffe, Du lässt mal von Dir hören, wie es Dir damit ergangen ist. Und natürlich am Ende des Jahres, ob Du all Deine Ziele erreicht hast.

      Stay tuned!
      Sventja

  4. Pingback: Ziele für 2023 und ein Rückblick - Die Geldente

    1. Hallo Geldente 🙂 Die konsumfreie Zeit beschränkt sich bei mir aktuell auf das Kaufen von Dingen, wobei ich 2023 auch verstärkt im Foodsharing aktiv werden möchte. Aber schau mal in meinem Buch „Konsumfasten für Anfänger“, da findest Du bestimmt noch etwas Inspiration 🙂

      Stay tuned! Sventja

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